Die ZVS wird reformiert
Jahrzehntelang war die Zentralstelle zur Vergabe von Studienplätzen in Dortmund die Adresse für die Bewerbung um beliebte Studiengänge wie Rechtswissenschaften, Psychologie und Medizin. Da die Universitäten seit dem Jahr 2005 60% ihrer Studienanfänger selbst aussuchen dürfen, ist die ZVS in ihrer bisherigen Funktion nicht mehr zeitgemäß. Gestern haben die Kultusminister der Bundesländer in Berlin die Reform der ZVS beschlossen.
So soll die ZVS ab dem Wintersemester 2008 / 2009 als bundesweites Serviceportal für Studienanfänger und Hochschulen dienen und die Bewerbung um einen Studienplatz für die Hochschulen – dies soll auf freiwilliger Basis, also ohne Verpflichtung der Uni’s und FH’s geschehen- koordinieren. Denn seitdem die Hochschulen 60% ihrer Studienanfänger selbst aussuchen, ist der bürokratische Aufwand für die Vergabe von Studienplätzen stark gestiegen: Viele Hochschulen haben eigene Zulassungskriterien entwickelt und suchen die Studenten z.B. nach dem Schnitt mehrerer Schulfächer oder nach dem ehrenamtlichen Engagement aus. Auch Auswahltests werden von vielen Uni’s und FH’s genutzt.
Aber gerade diese kosten die Hochschulen Personal und Geld, dass sie sich von den Studienanfängern in Form von Gebühren wiederholen. Wer sich an mehreren Hochschulen um einen Studienplatz bewirbt, kann so schnell mehr als 200 Euro (pro Test werden meist ca. 50 Euro verlangt) ausgeben.
Da ein Großteil der Studienbewerber den Hochschulen nicht absagt, wenn sie an der Wunschhochschule einen Studienplatz bekommen haben, müssen die Hochschulen die übrig bleibenden Plätze mehrfach anbieten. Auch dies führt zu erhöhten Kosten für jede einzene Uni und FH.
Die reformierte ZVS soll das Bewerbungs-Verfahren um einen Studienplatz vereinfachen, indem sie die Bewerber bei der Studienplatzwahl beraten und informieren soll. Zudem soll die ZVS die Bewerbungen der Studienanfänger an die Hochschulen weiterleiten – inklusive der Wunsch-Reihenfolge der Hochschulen.
Dazu wird die ZVS in eine Stiftung umgewandelt. Der Jahresetat von knapp 10 Millionen Euro soll auch von den Hochschulen mitfinanziert werden.