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Wie viel Bafög kann ich bekommen? – Übersicht über die Bedarfssätze

Ein Studium kostet Geld – das sollte jedem klar sein, der nach dem Abitur studieren möchte. Doch nicht nur Bücher für die Uni, das Semesterticket und die Studiengebühren wollen regelmäßig bezahlt werden: Auch für Telefon & Handy, die Miete, den Besuch von Theater, Kino und Kneipe sowie Kosmetik und Kleidung geht im Monat viel Geld drauf. Damit die Bafög-Ämter nicht für jeden einzelnen Studenten die individuellen Lebenshaltungskosten ermitteln müssen, hat der Staat sogenannte Bedarfssätze festgelegt. Diese sollen einem „durchschnittlichen“ Studenten die Deckung seiner Lebenshaltungskosten ermöglichen und dienen als Berechnungsgrundlage des Bafög.

Der Bedarf eines Studenten ist von mehreren Faktoren abhängig, z.B. davon, ob man als Student oder Studentin während des Studiums bei den Eltern oder in einer eigenen Wohnung lebt.

Grundbedarf und Wohnbedarf

Als Grundbedarf (für alle Lebenshaltungskosten eines Studenten ohne Wohnkosten) werden aktuell 333 Euro gerechnet. Wer nicht bei seinen Eltern (bzw. nicht in einer Wohnung wohnt, die den eigenen Eltern gehört) wohnt, erhält den Betrag von 113 Euro als Wohnbedarf zusätzlich angerechnet. Übersteigen die Mietkosten und Nebenkosten den Betrag von 133 Euro, werden bis zu 64 Euro als Mietzuschlag zusätzlich hinzugerechnet.

Krankenversicherung und Pflegeversicherung

Wer nicht mehr in der Familienversicherung versichert oder privat versichert ist, erhält einen Zuschuss zum Bafög in Höhe der Beiträge für die Krankenversicherung und Pflegeversicherung (47 Euro und 8 Euro)

Keine großen Sprünge

Wenn man die Bedarfssätze addiert, wird man schnell feststellen, dass mit den angesetzen Bedarfssätzen keine großen Sprünge gemacht werden können. So erhält ein in der Familienversicherung abgesicherter Student, der kostengünstig (z.B. in einer Wohngemeinschaft / WG oder in einem Studentenwohnheim) wohnen kann und unter 133 Euro Miete pro Monat bezahlt, insgesamt lediglich 466 Euro als monatlichen Bedarf angerechnet. Die Differenz des Bafög-Bedarfsatz zu den Lebenshaltungskosten eines durchschnittlichen Studenten in Höhe von 700 Euro beträgt momentan knapp 230 Euro. Selbst wenn die Eltern ihrem Sohn oder ihrer Tochter das Kindergeld auszahlen, bleibt eine Deckungslücke zum „Durchschnitts-Studenten“ von knapp 80 Euro pro Monat.

Achtung: Der Bedarfssatz ist nur die Grundlage des individuellen Bafög

Eins müssen sich Eltern und angehende Studenten klar machen: Der Bedarfssatz ist eine allgemeine Größe und wird als Grundlage den Berechnungen des Bafög-Amtes zugrunde gelegt. In die individuelle Berechnung des Bafög werden auch das Einkommen der Eltern und des Studenten sowie weitere Faktoren wie z.B. weitere Kinder oder das Vermögen des Studenten eingerechnet. Auch wenn der Bafög-Höchstsatz momentan bei 585 Euro liegt, ist das tatsächlich ausgezahlte Bafög vielfach geringer: Die durchschnittliche Höhe des Bafög liegt momentan bei rund 370 pro Monat.
Veröffentlicht in der Rubrik »Bafög«
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