Fonds investiert in Studenten – Der Studienkredit der Deutsche Bildung AG
Einen neuen Weg der Studienfinanzierung geht die Deutsche Bildung AG aus Frankfurt: Interessiert Kapitalanleger zahlen Geld in geschlossene Fonds ein, aus denen dann Studenten gefördert werden. Monatlich sollen die geförderten Studenten bis zu 1000 Euro erhalten können.
Beim Modell dieses Anbieters gibt es jedoch einige Unterschiede zum
Bafög oder den Studienkrediten anderer Anbieter: Denn die Deutsche Bildung will für ihre Anleger eine „Optimierte Rendite durch wissenschaftlich basierte Bewertung und Auswahl der Geförderten“ erreichen – das heißt: Studenten mit guten Leistungen in Studiengängen, die ein hohes Einkommen versprechen erhalten bessere Konditionen als Studenten mit einem schlechteren Abitur und einem Studiengang, in dem eher weniger verdient wird.
Wichtig ist, das die Deutsche Bildung keinen Studienkredit mit einem festen Zinssatz anbietet. Bei diesem Anbieter wird vielmehr das zukünftige Gehalt zu Grunde gelegt. Daher zahlen Studenten bei diesem Anbieter immer einen vorher festgelegten Anteil ihres Gehalts an den Anbieter zurück.
Nach einem
Kalkulationsbeispiel auf der Homepage der Deutsche Bildung AG bekommt ein Student mit dem Studiengang Wirtschaftsinformatik (Abitur-Durchschnitt 1,3; Zwischenzeugnis 1,4; viele Praktika) dann einen Studienkredit von 400 Euro für 4 Semester bei einer Rückzahlungsdauer von 5 Jahren angeboten, wenn er während der Rückzahlungsdauer monatlich 4,7% seines Einkommens an den Anbieter zurückzahlt.
Im Gegensatz dazu liegt der Anteil am Einkommen, den ein Biologie-Student (Abitur: 2,8; Zwischenprüfung 3,3; keine Praktika) bei gleichem Auszahlungs-Betrag und bei gleicher Rückzahlungsdauer für den Studienkredit zurückzahlen muss, bereits bei 8,7%.
Im Vergleich zu anderen Anbietern ist die Rückzahlungsdauer (im o.g. genannten Kalkulationsbeispiel liegt die maximale Rückzahlung bei 7 Jahren) der Deutsche Bildung AG eher kurz; die maximale Rückzahlungsdauer beim Studienkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau liegt bei 25 Jahren, beim Studentenkredit der Deutschen Bank bei 12 Jahren.
Bei Arbeitslosigkeit kann, so der Anbieter in den
FAQ’s, die Rückzahlung verschoben werden. Zudem: „In externen [sic!] Fällen wie dauerhafter Arbeitslosigkeit entfällt die Rückzahlungsverpflichtung“, wobei sich die Deutsche Bildung AG aber „in Ausnahmefällen die konsequente Ausschöpfung des Rechtsweges sowie den eventuellen Verkauf der Forderung“ vorbehält.