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Neuer Bachelor-Studiengang für Meister

Die Handwerkskammer Düsseldorf und die Fachhochschule Gelsenkirchen wollen einen gemeinsamen Bachelor-Studiengang starten, der es Handwerkern ermöglicht, neben dem Beruf einen europäischen Hochschulabschluss zu erlangen.

Kammerpräsident Prof. Wolfgang Schulhoff und der Rektor der Fachhochschule, Prof. Dr. Peter Schulte, haben in Gelsenkirchen den Kooperationsvertrag für das gemeinsame berufsbegleitende Studienangebot unterzeichnet. Der Studiengang endet mit dem europäischen Abschluss eines ‚ÄúBachelors‚Äù und ermöglicht damit Meistern und Betriebswirten des Handwerks den akademischen Abschluss an einer staatlichen Fachhochschule. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Akkreditierung soll das neue Studienprogramm bereits im kommenden Wintersemester starten. Im Mittelpunkt des im Regelfall siebensemestrigen Studiums steht die Ausrichtung der Führungskräfte in Handwerk und Mittelstand auf den Markt in einem vereinten Europa. Dabei wird etwa behandelt, welche Chancen das europäische Ausland für den eigenen Marktzutritt bietet oder welche Zulassungshürden ein neues Produkt nehmen muss, um im Ausland auf den Markt kommen zu können. Außerdem stehen wissenschaftliche Grundlagenthemen auf dem Studienplan sowie Personalführung und Methodenkenntnisse. Neben der Theorie gibt es projektorientierte Lernphasen im Betrieb. Einen Teil des Wissens erschließen sich die Studierenden im Fernstudium. Dazu kommen Studientage vor allem freitags und samstags, Studienort soll die ‚ÄúAkademie des Handwerks‚Äù in Düsseldorf sein. Dort wird bereits seit 1981 Führungskräften im Handwerk unternehmerisches Denken und Handeln beigebracht. Auch die Fachhochschule Gelsenkirchen kann bereits auf Erfahrungen in unternehmerischem Denken und Handeln verweisen. Ihr Engagement dafür in Wissenschaft, Lehre und Anwendung wurde 2005 von der europäischen Bildungs- und Wissenschafts-Organisation der Vereinten Nationen mit einem ‚ÄúUNESCO-Lehrstuhl für Entrepreneurship und interkulturelles Management‚Äù ausgezeichnet. Sowohl die Handwerkskammer Düsseldorf als auch die Fachhochschule Gelsenkirchen sehen ihren gemeinsamen Studiengang als Beitrag zum Dialog zwischen Wissenschaft und dynamischen Handwerksunternehmen. Dabei werden erstmals ein Fortbildungsabschnitt der klassischen ‚Äúdualen‚Äù Berufsausbildung und ein traditionell akademisch-wissenschaftliches Studienprogramm miteinander verschmolzen. Vorzug aus Sicht der Hochschule: Der geplante Bachelor-Studiengang ‚ÄúUnternehmensführung‚Äù bringt deren anwendungsbezogene Forschung mit konkreten betrieblichen Anforderungen in Kontakt, etwa bei der Entwicklung neuer Produkte oder zukunftsfähiger Unternehmensstrategien. Durch die Kooperation zwischen der größten deutschen Handwerkskammer und der Fachhochschule Gelsenkirchen erfährt der Wissens- und Technologietransfer aus der Wissenschaft in die betriebliche Praxis des Handwerks eine deutliche Vertiefung. Weitere kooperative Studiengänge, etwa in der Versorgungstechnik ‚Äì einem weiteren Studienthema der Fachhochschule in Gelsenkirchen ? , sind für die Zukunft nicht ausgeschlossen. Einziger Wermutstropfen für die angehenden Studierenden: Die hohen Ziele des geplanten integrativen Studiums lassen sich nur in kleinen Lerngruppen erreichen. Und das macht einen Preis oberhalb der in Nordrhein-Westfalen vorgesehenen Studiengebühren nötig.
Veröffentlicht in der Rubrik »Studiengänge«
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