Mit dem Begriff „Geschichte“ verbinden viele Menschen das Auswendiglernen historischer Daten à la „Sieben, fünf, drei – Rom kroch aus dem Ei.“ Doch Geschichte ist viel mehr als das – und wer Geschichte studieren will, kann sich seinen Schwerpunkt aus vielen unterschiedlichen Studiengängen aussuchen.
Den Studiengang Geschichte kann man allerdings nur dann studieren, wenn man Lehrer werden will. Wer sich für ein Geschichtsstudium und einen Arbeitsplatz ausserhalb der Schule begeistert, kann und muss sich mehr spezialisieren als ein Lehramtsstudent.
Die Auswahl reicht von epochenübergreifenden Studiengängen (wie z.B. Alter Geschichte, Mittelalterlicher Geschichte oder Neueste Geschichte) bis hin zu spezialisierten Studiengängen wie Wissenschafts- und Technikgeschichte und Namenkunde / Onomastik.
Dabei muss aber beachtet werden, dass nicht jede Epoche an jeder Universität angeboten wird. Je nach Tradition der Hochschule können die Epochen auch stärker zusammengefasst oder differenziert werden. So wird z.B. an der Universität Heidelberg auch der Studiengang Mittlere und Neuere Geschichte angeboten.
Geschichte ist vor allem ein Lesefach. Wer den Studiengang erfolgreich absolvieren möchte, muss die Bereitschaft mitbringen, viel zu lesen um sich so in ein Themengebiet einarbeiten zu können. Zudem ist in der Regel die Kenntnis mehrerer Fremdsprachen notwendig. Wer sich z. B. für Neuere Geschichte interessiert, wird um Französisch- und Latein-Kenntnisse nicht herumkommen, da viele Quellen des 17. und 18. Jahrhunderts in einer der beiden Sprachen vorliegen.
Je nach gewähltem Studiengang sind die Inhalte des Studiums natürlich unterschiedlich. Im Studiengang Alter Geschichte beschäftigt man sich z.B. mit der Epoche zwischen ungefähr 800 v. Chr. und 500 n. Chr. – also mit der griechisch-römischen Antike. Dabei sollen die Studenten vor allem lernen, Zusammenhänge zu erkennen und eine kritische Urteilsfähigkeit zu entwickeln. Durch Referate lernt man, die häufig in Gruppen erarbeiteten wissenschaftlichen Inhalte angemessen zu präsentieren.
Der häufigste Beruf von Historikern ist der des Geschichtslehrers. Obwohl die Einstellungschancen in den Bundesländern unterschiedlich sind, steht fest: Da viele Studenten Geschichte als Unterrichtsfach wählen, ist es wichtig, ein weniger beliebtes Unterrichtsfach als Zweitfach zu wählen. Nur so können die Einstellungschancen erhöht werden. So bietet die Kombination Geschichte und Deutsch eher schlechte Chancen, einen Arbeitsplatz als Lehrer zu erhalten. Seltener gewählte Studiengänge sind z.B. Physik, Musik oder Religion.
Wer nicht Lehrer werden, aber trotzdem Geschichte studieren will, muss mit den Vor- und Nachteilen aller geisteswissenschaftlichen Studiengänge leben: Man hat eine sehr große Bandbreite von Arbeitsplätzen (von typischen Arbeitsplätzen wie der Lehre an Universitäten, oder der Arbeit in Archiven und Museen bis hin zur Tätigkeit in Verlagen, Stiftungen oder im Kulturbereich).
Wichtig ist es, sich schon während des Studiums Gedanken über einen möglichen Arbeitsplatz zu machen – und durch Praktika erste Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen.In der Rubrik Geschichtswissenschaften sind alle Studiengänge zusammengefasst, die sich mit Geschichte beschäftigen. So hast du leicht Zugang zu den Universitäten, die einen für dich interesanten Studiengang anbieten. Übrigens: Du kannst an fast jeder Universität einen Studiengang aus dem Fachbereich studieren!