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Gehalt / Einkommen: Wie viel verdient ein Lehrer? [12]

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Klars:
Ich bin Ossi. Sonst hätte ich den Vergleich nicht gebraucht. Ich finde ihn übrigens nach wie vor treffend.
Gruß BauIng

31.10.2008 18:37


@Schulmeister:
Ich frag mich schon wie die Lehrer auf ihre Stunden kommen wenn dauernd was ausfällt und nie was nachgeholt wird. Aber das sind halt Diskussionen, die man in der freien Wirtschaft nicht kennt. Wenn da einer krank ist, müssen die anderen eben für ihn mitarbeiten.
Sie fragen, ob ich meine, dass das Land für nicht erbrachte Leistungen zahlt. Ja das glaub ich schon. Ich hab als Freiberufler private und auch öffentliche Auftraggeber. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Bei der öffentlichen Hand sitzt das Geld sehr locker.
Um es nochmals zu sagen: Ich halte Lehrer nicht für irgendwie anders geartet andere Zeitgenossen. Nur haben sie eben andere Rahmenbedingungen. Es gibt keinen Leistungsdruck und deshalb auch wenig Leistung. (Im Einzelfall muß das natürlich nicht so sein.)
Gruß BauIng

31.10.2008 18:47


"Ich frag mich schon wie die Lehrer auf ihre Stunden kommen wenn dauernd was ausfällt und nie was nachgeholt wird. "

Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Lehrer diese Stunden geschenkt bekommen, oder? Die Rechnung ist ganz einfach: Minus- bzw. Plusstunden sammeln sich an. Kaum ein Lehrer ist bei +-0. Dafür können Lehrer aber nichts, denn ihnen werden die Klassen bzw. Kurse zugeteilt. Hat jemand zu viele Plusstunden, bekommt er beispielsweise im nächsten Schuljahr eine Wochenstunde weniger, hat er Minusstunden, muss er mehr arbeiten. Das ist doch eigentlich ganz logisch, oder?

31.10.2008 20:27


@Bauing: Sie wollen, dass die Stunde für ihren Sohn nachgeholt wird? Dass das nicht geht, liegt aber nicht an den Lehrern. Ich weiß nicht, ob sie richtig verstanden habe, aber so wie ich es verstanden habe, tun mir die Schüler sehr leid.
Hitzefrei müsste ganz wegfallen. Die Schüler tun mir leid, wenn sie Mathe bei über 30 Grad im Raum haben. Natürlich könnte man das auch so machen, dass die Schüler im Sommer Hitzefrei haben und diese Stunden dafür im Winter quasi vorarbeiten: Dann hat ihr Sohn nicht bis 16, sondern bis 18 Uhr Unterricht.
Mal so am Rande: Gibt es Hitzefrei als solches denn überhaupt noch? Mittlerweile gibts doch verkürzte Stunden, oder? Somit hätte Ihr Sohn jedes Fach, nur eben eine halbe, statt einer drieviertel Stunde. Ist diese Variante so schlecht?

Vielleicht habe ich Sie aber auch falsch verstanden, dann bitte ich um Verzeihung.


Übrigens hatte ich auch in der Oberstufe verkürzte Stunden. Wir hatten uns da mit den Lehrern und dem Direktor geeinigt. Dafür war dann eben Eigenarbeit gefragt, die wir aber auch auf den kühleren Abend verlegen konnten. Da wurde also auch für den Schüler keine Zeit "weggeschmissen".

01.11.2008 10:43


@Schulmeister:
Das Zeitkonto für Lehrer kannte ich tatsächlich nicht. Naja, man lernt nicht aus. Dann ist es also so, dass das Lehrergehalt von Monat zu Monat schwankt. Je nachdem, wie das Konto aussieht. Oder wird das ewig weitergeführt? Geht ja gar nicht.
Gruß BauIng

02.11.2008 08:36


@Manuela:
Man könnte ja die ausgefallenen Stunden an den Samstagen im November nachholen. Da ist es erfahrungsgemäß nicht mehr ganz so heiß.
Hitzefrei gibt es durchaus. Sogar bei ganz erträglich Temperaturen. Die Schule meines Sohnes ist ein altes Gebäude mit dicken Mauern. Da ist es eigentlich auch im Sommer ganz angenehm. Hitzefrei gibs trotzdem.
Meinen Sohn freut das natürlich. Aber eigentlich gibt es dafür keinen Grund. Das Lernpensum wird durch die Hitze ja nicht kleiner.
Gruß BauIng

02.11.2008 08:46


Das Gehalt bleibt gleich. Das eine Jahr/ Halbjahr arbeitet man weniger für sein Geld,ein anderes Mal eben entsprechend mehr. Das Zeitkonto wird bis zum Ruhestand weitergeführt. Hat man weniger Stunden ist man in der Regel nicht sehr glücklich darüber, weil man viele Freistunden hat, in denen man nicht effektiv arbeiten kann. Da aber Lehrer fehlen, gehen sie aber nicht mit Minusstunden in den Ruhestand, sondern mit Plusstunden...
Für Hitzefrei gibt es feste Regularien. Um eine bestimmte Uhrzeit muss eine bestimmte Temperatur vorliegen, sonst darf es kein Hitzefrei geben. Bei uns gab es übrigens im letzen Schuljahr kein Hitzefrei, sondern drei Mal verkürzte Stunden - die Schüler der Sek I durften an diesen Tagen ganze 5 (!) Minuten früher den Unterricht verlassen. Daher kann es gut sein, dass es das altbekannte Hitzefrei gar nicht mehr gibt. Mir ist das egal, denn wie man es auch dreht und wendet, ich habe davon eh keinen Vorteil.

02.11.2008 11:21


Die Diskussion führt von der eigentlichen Problematik weg.
Die Qualität von Unterricht und der Lernzugewinn bei Schülern hängt nicht direkt mit der aufgewandten Unterrichtszeit zusammen.
Wer mal Schüler kurz vor den Ferien im Sommer erlebt hat, weiss, dass es wenig Sinn macht noch ordentlich Stunden zu reissen. Es geht nicht um den Lehrer und wieviele Stunden er reisst.
Manchmal reicht eine Stunde Unterricht in der entsprechenden Klasse oder ein Elterngespräch mit uneinsichtigen Nachgaiglern, dass man ne Woche Urlaub braucht.
Zeit und Belastung ist relativ. Entlohnung hier absolut an Stunden koppeln zu wollen macht keinen Sinn.
Der "gute" Lehrer bringt nicht viel Zeit in der Schule zu, sondern schafft es vielleicht (auch dass hängt nicht nur von ihm ab) Schülern viel beizubringen.
Und wenn nicht dann ist noch immer nicht gesagt dass er damit sein Geld nicht verdient hat.
Ja natürlich gibt es sie, die Looser, die es nicht verdient haben. Aber die erkennt man nicht an der Arbeitszeit, sondern daran, dass sie keinen Ärger haben, allen gute Noten geben und von allen gemocht werden, weil sie es auch wirklich jedem recht machen.
Ich habs leider noch nicht erlebt, dass Eltern aufgetaucht sind und sich gefragt haben, wie es sein kann, dass ihr Kind, obwohl nicht begabt und fehlerzogen und noch dazu faul, ne 2 bekommt.
Die Fragen und den Ärger kriegt der der im nächsten Jahr die 5er gibt und sich rechtfertigen muss.
Leicht zu erraten, wie Eltern jeweils bewerten (vgl. Beispiel von Manuela weiter oben).
Ja leider kriegen beide dasselbe Geld.
Aber mit Arbeitszeit, Anwesenheitspflicht, Ferien usw.
hat das rein garnichts zu tun.
Für mich wirkt es halt so dass sich unter dem Deckmantel des gewünschten Lernerfolgs und der Arbeitszeit eigentlich nur eine Neiddebatte in Anlehnung an Negativbeispiele geführt wird.

02.11.2008 13:59


So seh ich das auch, die schlechteren Lehrer erkennt man nicht an der Arbeitszeit, sondern daran, dass sie den Weg des geringsten Widerstandes gehen.
Mein Beispiel war vielleicht ein etwas krasser Fall (das Mädel ist Einzelkind, bekommt zu Hause was sie will, ist Papas Liebling und so weiter), aber sicherlich kein Einzelfall.
Mir waren die etwas strengeren Lehrer immer lieber, dort war nämlich Ruhe im Raum. Das ging sogar mit einer milden Strenge, also ohne Rumbrüllen. Vor diesen Lehrern hatte man einfach Respekt und sie haben einem auch gerne nach Schulschluss geholfen und einem nochmal und nochmal das erklärt, was man nicht verstanden hatte. Wenn ich allein an eine meiner Mathelehrerinnen zurückdenke, die musste mir oft alles dreimal erklären, aber meine Ergebnisse waren dann auch besser.
Ein guter Lehrer ist meiner Meinung nach daran interessiert, dass die Schüler den Stoff verstehen. Klar, nicht jeder kann nur Einsen haben, nicht jedem liegt jedes Fach, aber die Mühe solcher Lehrer zählt für mich. Viele würdigen dies leider nicht.

06.11.2008 17:15


@Schulmeister, Schulmax und Manuela:
Ich finde unsere Diskussion zeigt ganz gut die Problemlage: Einerseits gibt es Unkenntnis auf Seite der Lehrerkritiker (mir war nicht bekannt, dass Plus- und Minusstunden aufgerechnet werden). Andereseits können es sich die Lehrer schon einfach machen. Und das machen sie auch. Da fehlt mittlerweile jegliches Unrechtsbewußtsein.
Beispiel: Vor den Ferien kann man schlecht unterrichten. Da kann der Lehrer sagen: "Schauen wir halt einen Film."
Beispiel: Bei Regenwetter kann man schlecht auf dem Bau arbeiten. Der Bauleiter kann nicht sagen: "Spielen wir halt Karten."
Wenn die Forderungen die wir in der Wirtschaft stellen richtig sind, dann muß das auch in der Schule richtig sein. Oder ist die Bildung unserer Kinder unwichtiger als der Bau von Häusern und Straßen?
Damit die Lehrer entsprechend motiviert sind, muß es entsprechende Anreize geben. Die Lehrer selbst sind daran offenbar wenig interessiert. Man hört jedenfalls keine Vorschläge sondern immer nur Begründungen warum das nicht geht.
Zur Neiddiskussion: Natürlich bin ich neidisch auf die Bequemlichkeiten und die Sicherheit, welche die Lehrer haben. Aber unabhängig davon seh ich nicht ein, warum man für die Bildung unserer Kinder nicht die gleichen Forderungen an die Lehrer stellen kann, wie an jeden in der freien Wirtschaft tätigen.
Gruß Bauing

06.11.2008 17:52



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