Studiengang-Verzeichnis

Studieren und Studium an Universitäten und Fachhochschulen


Start » Forum > Lehramt

Gehalt / Einkommen: Wie viel verdient ein Lehrer? [13]

Anzeige
@Bauing
Das mit den Filmen mag bei vielen Lehrern so sein, aber da kann man nicht alle über einen Haufen werfen.
Oftmals sind die Filme ja auch außerdem unterrichtsrelevant. Solche Filme finde ich auch ganz wichtig, gerade diese Art der visuellen Darbietung bringt Abwechslung in den Unterricht, motiviert die Schüler. Gerade in Biologie fand ich die Filme immer sehr interessant. Ich kann mich nur an wenige Spielfilme erinnern, die ich in der Schule gesehen habe und die wurden im Englisch- oder Spanischunterricht gezeigt, natürlich in der entsprechenden Sprache und passend zum Buch was man vorher lesen musste. Im Deutschunterricht wars das Gleiche.

07.11.2008 21:43


@Bauing:
Es spricht für Sie dass sie zugeben auf die scheinbar und möglicherweise auch wirklich vorhandenen Annehmlichkeiten neidisch zu sein.
Ich kann Ihnen dennoch versichern, dass dies nicht notwenig ist: Die Nachteile werden meiner Meinung nach dadurch nicht aufgewogen. Vielleicht hilft es dem neidischen (weil nicht in Kenntnis aller Aspekte befindlichen) Teil der Bevölkerung sich besser zu fühlen, wenn zu den Nachteilen dieses Berufs noch die anderer Berufsgruppen dazukommen.
Der Allgemeinheit und dem Lernzuwachs der Kinder ist nicht gedient damit.
Viel Spaß mit unerholten, gestressten und unausgeglichenen Lehrern (egal wie lange die Ferien sind, nach ein paar Wochen Wochen Schule wird man so)! Vielleicht hilft ja Unterbezahlung oder die Drohnung von Arbeitsplatzverlust etwas lockerer zu werden. Wie wärs mit institutionalisierter Allgemeindresche durch subjektiv Beteiligte? (Sorry, aber Polemik hilft manchmal den Aussagekern zu verdeutlichen)
Ich möchte Ihnen die Details worauf Sie bestimmt nicht neidisch sein werden weitgehend ersparen und nur kurz andeuten. Es sind zum Teil "banale" Dinge wie Lautstärke, Pöbeleien, Respektlosigkeiten, etc. die man täglich erlebt und dann auch weitreichende und tiefergehende Dinge, wie Sinnlosigkeit in der Arbeit, wenn einem absolutes Desinteresse gezeigt wird oder pädagogische Maßnahmen durch juristische Kniffe ausgehebelt werden.
Vielleicht haben Sie das auch - vielleicht können Sie sich bisweilen aber doch noch an der Arbeit freuen, da Sie ein Ergebnis sehen. Ich trau mir nicht zu zu beurteilen, wie belastet Sie sind - interessant ist aber dass viele andere glauben zu wissen was bei uns in der Schule läuft. Die Freude an der Arbeit wird bei uns auch nicht einfach vom Baum gepflückt. Die ist oftmal verdammt schwer zu finden.
Es kann wirklich anstrengend sein einen Film mit den entsprechenden Schülern zu schauen - der Job ist nicht mit drinsitzen erledigt. Sie glauben nicht was da alles passieren kann.
Auch Ihr Kartenspielen macht keinen Spass, wenn die anderen nicht mitspielen wollen. Vielleicht spielen auf dem Bau ja alle gerne Karten - da haben Sie dann Glück.
Vielleicht ist aber einer oder mehrere dabei, denen Sie es erst beibringen müssen und die dann noch immer zu blöd dazu sind oder dann bescheissen oder sich zusaufen und randalieren und Ihnen die Karten zerreissen. Auf dem Niveau sind wir nämlich teilweise schon in der Schule. Ach ja nicht zu vergessen: Sie sind Schuld an der Sache - es war Ihre Idee mit dem Kartenspiel - hätten Sie sich doch für Kirschkernspuken oder Bierflaschendrehen entschieden!
(Obwohl, wer weiss was dann passiert wäre? Zum Glück gibts auch auf dem Bau diese Klohäuschen!)
Jetzt mach ich auch denselben Fehler: Ich weiss doch offentsichtlich garnicht wies dort zugeht.
Auch wenn ich mich wiederhole:
Wenn die Gesellschaft / Technik sich so rasend schnell verändert, wie sie das in den letzten 20 Jahren getan hat, wie kann jemand glauben, dass er seine Erfahrungen von vor 20 Jahren einfach übertragen kann?

Dass es leichter ist, zu sagen, was keine Lösung der angesprochenen Probleme ist, sieht man schon daran, dass die Lösung noch immer nicht gefunden ist.

Andeutungshalber hat es aber was mit gegenseitigem Respekt zu tun. Dann interessiert sich auch derjenige der was lernt, für das was ein anderer dann mit Freude und Engagement unterrichtet.
Die Jesusausbildung für Lehrer wäre ne Alternative - allerdings wahrscheinlich mit wenig Bewerberandrang.

Gruß
Max



08.11.2008 01:37


@Manuela:
Klar kann man die Lehrer nicht alle über einen Haufen werfen. Das wird aber getan. Alle bekommen das gleiche Geld. Ganz egal ob sie gut oder schlecht arbeiten.
Filme im Unterricht können sinnvoll sein. Ist doch klar. Aber keine reinen Unterhaltungsfilme. Es wäre auch nicht der Rede wert, wenn es ein Einzelfall wär. Sowas, und ähnliches kommt aber oft vor. Es kam sogar schon vor, dass die Schüler ihre Lieblingsfilme mitbringen durften. Dann wurde abgestimmt, welcher Film geguckt wird.
Gruß BauIng

08.11.2008 11:59


@Schulmax:
Ich bin überhaupt nicht auf die Arbeit der Lehrer neidisch. (Das hab ich auch nicht geschrieben.)Ich stelle es mir das schon schwierig vor. Wenn es nicht schwierig wäre bräuchten wir auch gar keine Lehrer, die jahrelang studiert haben. Dann könnte das jeder machen. Dann wäre eben auch das Gehalt nicht gerechtfertigt.
Ich erwarte vom Lehrer keine Wunderdinge. Aus einem Dussel wird kein Einstein. Das kann kein Lehrer schaffen. Ich erwarte einfach, dass die Lehrer ihre Arbeit machen. In jeder Unterrichtsstunde. Und wenn die Schüler vor den Ferien nicht motiviert sind, dann erwarte ich, dass dem Lehrer dazu mehr einfällt als Filmgucken. Das könnte ich nämlich auch.
Gruß BauIng

08.11.2008 12:05


Noch ein Nachtrag:
@Bauing:
Warum kann man nicht dieselben Anforderungen in der Schule wie in der freien Wirtschaft stellen?
Die Antwort ist einfach:
Weil es nicht dasselbe ist. Weil man Äpfel mit Birnen vergleichen würde.
Weil es dort anders zugeht - sowohl im positiven als auch im Negativen.
Weil Sie das was wir tagtäglich erleben nicht mitmachen würden (wenn ich Bekannten erzähle was ich so täglich erlebe, schütteln die nur noch den Kopf und sind froh, dass Sie das nicht machen müssen).
Deshalb bin ich Lehrer und Sie nicht und wenn ich mir auch oft ausmale wie gut Sie es haben, habe ich in Wirklichkeit keinen Urteilsfähigkeit und schaue mir nur die scheinbar guten Sachen an - genauso wie Sie das die ganze Zeit machen.
Wir sollten mal ein halbes Jahr tauschen und dann nochmal reden.
Ich behaupte mal die Diskussion wäre kürzer.

Gruß
Max

08.11.2008 12:09


Einen Film kann man ja nur dann schauen, wenn man dafür Zeit hat. Hat man diese, so heißt das im Umkehrschluss, dass man den überfüllten Lehrplan abarbeiten konnte. Wer das geschafft hat, darf auch mal kürzer treten. Und dennoch: Reine Unterhaltungsfilme ohne Unterrichtsbezug habe ich noch nie schauen lassen und auch als Schüler nie gesehen. Auch meine vier Geschwister und meine Frau haben das nie erlebt. Vielleicht haben Sie ein besonderes Lehrerexemplar an Ihrer lokalen Schule, aber die Regel ist das ganz sicher nicht!

08.11.2008 14:06


@Bauing:
Ich hab mich vorhin gefragt auf was ich bei einem Bauingenieur neidisch sein könnte (welchen Aspekt im Beruf ich besser finde als beim Lehrer).
Es ist mir schwergefallen, da einem naturgemäß meistens nur Dinge einfallen im Stile von: Dort haben die es bestimmt nicht mit diesem und jenem zu tun.
Ich hab mich dann aber an was erinnert: Ich kenne nur wenige Bauingenieure - es wird nicht so viel in der Öffentlichkeit thematisiert. Von einem dieser wenigen (vielleicht wars auch ein Bauleiter oder vielleicht sind Bauleiter immer Bauingenieure) weiss ich aber dass er sein großes Haus weitgehend mit Baumaterialien von anderen Baustellen gebaut hat / bzw. hat bauen lassen.
Das Material hat ihn nichts gekostet - klar wer es bezahlt hat.
Eben dieser hatte auch immer genug Geld meinen damaligen Schwiegervater in Spe auf diverse Segeltörns mit der eigenen Jacht einzuladen.
Mich hat es damals nicht wirklich beschäftigt, aber jetzt frage ich mich was ich davon halten soll.
Auf jedem Fall gings dem wirklich gut.
Ist sowas üblich?
Ist das repräsentativ? Ich kenne vielleicht 3 Bauingenieure (wahrscheinlich mehr aber es steht ja nicht auf der Stirn) und 1 davon macht sowas.
Machen das also 1 Drittel aller Bauingenieure?
Vielleicht hab ich dann den falschen Beruf - ich hab zwar ab und zu Zeit aber kein Geld für ne Jacht und wohne in ner Mietwohung ohne Arbeitszimmer (kann man ja nicht mehr steuerlich absetzen)und versuche unter anderem auch Kindern jener Eltern, die keine Zeit für Erziehung, aber für beneidenswerte Konsumerlebnisse haben, etwas beizubringen.
Ich glaub ich bin etwas neidisch.
Vielleicht genieße ich aber in Zukunft mehr das Filmeschauen (war ein Witz), um meinen Neid zu dämpfen.

Gruß
Max

08.11.2008 16:34


Ich kann schulmeister nur zustimmen: reine Unterhaltungsfilme hab ich auch nie gesehen. Selbst als wir im Kino waren haben sich meine Geschichts- und Musiklehrerin zusammen getan. "Der Pianist" haben wir geschaut, am Ende des Schuljahrs, danach folgte im Unterricht die Diskussion über geschichtliche Richtigkeit, über die Komponisten usw.
Ich kann mich aber wohl daran erinnern, dass wir "Das Parfüm" im Kino gesehen haben, nachdem wir das Buch behandelt hatten. Aber nicht während der Schulzeit, sondern abends, auf freiwilliger Basis. Wir hätten während der Schulzeit nämlich keine Zeit gehabt.
Es ist so wie Schulmeister sagt: Filme wurden v.a. dann geguckt, wenn der Lehrplan abgearbeitet war. Und das auch nur am Ende des 2. Halbjahres. Ende des 1. Halbjahres habe ich grundsätzlich den Stoff des 2. Halbjahres kennengekernt, wenn wir den des 1. schon fertig hatten.

08.11.2008 18:01


Meine Meinung: Es gibt gute Lehrer die ihrem gut bezahlten Beruf gerecht sind. Wiederrum gibt es, leider überwiegend unqualifizierte lehrer die mental nicht geeignet sind für ihren beruf. damit meine ich dass sie ihren job auf die leichte schulter nehmen. früher war das bei mir auch der fall (vor 3 jahren) da hatte ich ne religions- und deutschlehrerin die ihren unterrichtsstoff schnell kurz vorm unterrichtsbeginn am scanner aus ihrem Deutschbuch vom buchhändler kopiert hat und es mit uns durchgelesen hat. da fragt man sich: kann das nicht auch meine mutter machen? sich hinsetzen und mit uns einen bericht durchlesen und sagen bearbeitet die fragen.... ganz ehrlich diese lehrerin war der schlimmste fall in meiner schulischen karriere.
ein anderes beispiel wäre auch als wir ein lesetagebuch machen sollten.
mein kollege hat sich extrem viel mühe gegeben und sie hat ihm eine 5 gegeben. begründung: er habe das nicht selber geschrieben... dabei war es seine handschrift.

deswegen sollten hier unsere lehrer auch nicht jammern.

und zum beispiel mit: kunden beschweren sich usw....

ich hatte mal ein gespräch mit dem direktor und der (superguten(ironisch gemeint)) lehrerin und habe alles aufgetischt.... ca 12 gründe waren das an die ich mich errinern kann.
die antwort vom direktor war: er braucht konkrete beweise.... was wiederrum bedeutet ich müsste sich mit einer kamera heimlich filmen....was ja leider verboten ist der schulordnung zufolge.

ein gutes beispiel für einen lehrer war meine mathelehrerin. sie hatte ihre methoden folgend begründet: da sie ja keine 30 schüler mündlich bewerten kann hat sie stattdessen jeden tag einen test gemacht der von den hausaufgaben handelte. ergebnis: eine faire benotung auch wenn ich in mathe nicht grade der beste war^^
lg Fresh

10.11.2008 11:58


@Schulmax:
Die Sonderstellung, die Sie für die Lehrer reklamieren kann ich nicht erkennen. Natürlich unterscheiden sich die Berufe. Aber warum ist es gerade der Lehrer, der nicht bewertet werden braucht?
Der Materialklau auf Baustellen ist keine Massenerscheinung (Zu DDR-Zeiten schon. Aber da gabs ja auch nichts zu kaufen.) Wenn aber vorkommt sind dafür Polizei und Justiz zuständig. Aber wer hilft mir mich gen einen faulen oder unfähigen Lehrer zu wehren? Wer ist dafür zuständig? Eigentlich niemand. Polizei und Justiz ja wohl kaum. Der Direktor auch nicht. Es ist überhaupt keiner zuständig. Der Lehrer kann arbeiten wie er will. Das wäre nur zu rechtfertigen, wenn die Lehrer generell eine moralisch besonders hochstehende Gruppe wären, die auch aus eigener Verantwortung stets fleißig und gewissenhaft arbeitet. Aber die Lehrer sind natürlich Menschen wie alle Anderen. Und nichts menschliches ist Ihnen fremd.
Wenn ein Bauingenieur oder Bauunternehmer viel verdient und sich ein Boot leisten kann, dann war seinen Auftraggebern seine Leistung scheinbar so viel wert. Beim Lehrer ist das anders. Er bekommt immer das Gleiche. Auch wenn die kundschaft, die ihn bezahlt unzufrieden ist. Besondere leistungen werden auch nicht honoriert.
Gruß BauIng

10.11.2008 12:27



Beliebte Artikel
© 2004 - 2013 Studiengang-Verzeichnis Powered by JKBB | nach oben