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Hallo ihr Lieben,
Eigentlich habe ich nur eine winzige Frage gegoogelt, aber dann kam ich auf diese Diskussion, die sowohl unterhaltsam, als auch schockierend ist. Ich studiere Mathematik, kath. Religion und Englisch für Grundschulen. Diese ganze Diskussion, ob Lehrer nun faul oder einfach nur so scheiße sind, ist doch lächerlich. Natürlich, körperlich ist Lehrer sein keine große Sache, sein wir doch mal ehrlich. Da machen Andere einen härteren Job. Aber was ist mit dem Stress, den 25 Kinder verursachen. Im Praktikum hab ich auch gemerkt, dass ich nach vier Stunden nonstop Kinderbetreuung (der eine will dies, der andere das, einer braucht hier Hilfe, der andere hat da wieder Streit mit wem) erstmal ein Momentchen Ruhe braucht, das ist doch verständlich, oder? Als Lehrer hat man einen sehr hohen Druck, einen guten Job zu machen, und ich rede hier von Lehrern, die ihren Beruf aus Leidenschaft machen und gewissen Ansprüche an sich selbst haben. Aber es gibt leider so viele Klischees, man sagt ja auch, Studenten seien faul. Das mag oft zutreffen, ich jedenfalls bin 4 Tage die Wocher 12 Stunden in der Uni und danach und an meinen freien Tagen jeweils bis in die Nacht mit Klausurvorbereitung, Hausaufgaben, etc. beschäftigt, aber ich will ja nicht, dass es heißt, ich beschwer mich. Ich denke einfach, jeder sollte erst einmal selbst in den Beruf hineinschauen, bevor er sagen kann, ob das Gehalt (was ja nun bei Grundschullehrern auch nicht die Welt ist) nur gerechtfertigt ist oder nicht. Ich sage ja auch nicht, ob ein Ingenieur zu wenig oder zu viel verdient, weil den Tagesablauf eines Ingenieurs eben garnicht kenne. Also mein Fazit lautet: Erstmal nachdenken und dann reden bzw. schreiben! Ach ja, die Leute, die hier so schön emotional über Lehrer herziehen sprechen sich wahrscheinlich nur ihre eigenen schlechten Erfahrungen mit Lehrern von der Seele, die gibt es leider immer, aber deshalb heißt es noch lange nicht, dass man Lehrer nur aufgrund der Ferien und der "lauen" Arbeitszeiten wird. Naja, wahrscheinlich war das Schreiben dieses Eintrags sowieso nur vergeudete Zeit, aber vielleicht denkt ja doch mal jemand darüber nach...
Schöne Grüße
14.01.2009 21:41
Nur so als Anmerkung: Bevor über die paar Flüchtigkeitsfehler gelästert wird (hat es ja hier alles schon gegeben), entschuldige ich mich sofort dafür. Das sollte natürlich in meinem zukünftigen Beruf nicht vorkommen, aber beim Zehn-Finger-Tippsystem kann das schon mal vorkommen.
Einen schönen Abend noch!
14.01.2009 21:45
Ich glaube Lehrer verdienen im Durchschnitt so 1900 Euro daß ist sehr wenig , muß man sagen. Aber ein Lehrer an einer Grundschule verdient weniger als einer auf nem Gymi.
26.01.2009 15:02
nach meiner Lehrerausbildung
war ich sehr gut verdienender Manager in verschiedenen Bereichen in der Wirtschaft.
Erfolgreicher Vertriebsmanager mit weltweitem Auftragsgebiet.
Mit Abfindung gegangen und mit 44 zur Ruhe gesetzt.
Aus Langeweile wieder ein paar Stunden als Lehrer gearbeitet. Dann in diesen Beruf verliebt.
Mein Fazit:
Es gibt keinen Beruf, der so unglaublich anstrengend ist (wenn man ihn ernstnimmt)
und es gibt keinen Beruf, der so wunderschön ist.
Netto bekomme ich in Lohnsteuerklasse 4 etwa 2.300,-
für 22 Stunden.
31.01.2009 08:55
Hallo!
Als ich denke, über die Höhe der Gehälter kann man in den Tarifverträgen ausreichend nachlesen. Hier irgend etwas zu pauschalisieren, funktioniert aber nicht. Wie in jedem anderen Beruf auch.
Es gibt Lehrer, die arbeiten halbtags, manche arbeiten Vollzeit...
Dementsprechend fällt das Gehalt aus.
Bei einem Stundenlohn von 15 Euro aufwärts dürften sich Lehrer in den gebrauchten Bundeländern unter Ingenieursgehältern einstufen und in den neuen Bundesländern auf gleicher Stufe und darüber.
Lehrer sein, ist definitiv kein einfacher Beruf. Je jünger die Schüler, desto anstrengender. Sicher sind die Aufgaben einer dritten Klasse ohne Studium lösbar, aber die Methodik muss ja auch ganz anders angepasst werden.
Jetzt möchte ich aber zum eigentlichen Problem etwas sagen. Das sind nicht die Gehälter oder die Stunden, die im Arbeitsvertrag stehen. Das ist eher die Einstellung des Lehrers zu seinem Beruf und die fehlende Kontrollmöglichkeit und fehlende Konsequenzen bei grober Vernachlässigung. Ich habe im Bereich der Weiterbildungen für Lehrer zu tun und lerne dort extrem unterschiedliche Typen kennen. Da gibt es engagierte Lehrer, die sich aufopfern, ständig grübeln, wie sie den Unterricht interessanter gestalten können und noch bis in die Abendstunden Arbeitsgemeinschaften leiten etc... Und dann gibt es das andere Extrem, das sich genötigt fühlt, sich weiter bilden zu müssen, weil es so vorgeschrieben ist. Die ihren geforderten Lehrstoff runter rasseln und dann gehen. Dazwischen gibt es beliebige Abstufungen. Für die Einen halte ich das Gehalt für zu gering und für die anderen viel zu hoch. Und ich finde es unseren Kindern gegenüber unverantwortlich, dass es hier keine wirksam greifenden Kontrollen und Konsequenzen gibt.
Ein Ingieur kann sich sein Engagement nicht aussuchen. Es wird 120 % geliefert. Und Feierabend ist dann, wenn die Anlage läuft, nicht eher. Davon hängt der Job ab.
Gut auch hier muss man differenzieren. Auch hier gibt es schwarze Schafe. Aber hier geht es in der Hinsicht auf jeden Fall wesentlich straffer zu. Schlechte Leistung des Ingeniers haben unmittelbare Folgen auf das Unternehmen und damit auf ihn. Schlechte Leistungen des Lehrers haben für ihn was für Folgen?
Grüße aus dem Erzgebirge
Thomas
06.02.2009 13:16
Ich bin zufällig auf dieses Seite gestoßen und hatte eigl. nicht vor, mich an einer Diskussion zu beteiligen. Aber es ist erschreckend, was manche über den Lehrerberuf denken (besonders auf hopplpoppl) bezogen. Ich gehe momentan in die 10. Klasse einer bayerischen Realschule, bin also mitten im Schulgeschehen drin.
Auch wenn ich wie 1000 andere nur "hinten drin sitze", möchte ich hier mal klar stellen, dass Lehrer keinesfalls ein leichter Beruf ist.
Es mag sein, dass man nur den halben Tag unterrichtet. Aber Arbeitsblätter etc. kopieren sich ja auch nicht von selbst, Eltern- und Schülergespräche müssen geführt werden und viele bieten zusätzlich Nachmittagsunterricht an. Wenn alles erledigt ist, muss der Unterricht vorbereitet werden, denn den kann man nicht einfach mal so aus dem Ärmel schütteln, wie es sich manche vorstellen! Tafelbilder, Arbeitsblätter, Schulaufgaben etc. müssen erstellt werden...und korriert.
Wie schon von manchen erwähnt, ist der Lehrerberuf keine Notlösung, weil man eben nichts anderes weiß...und wegen dem Geld braucht man ihn auch nicht zu erlenen. Lehrer muss man aus Überzeugung und Leidenschaft werden, ansonsten endet es in einer Katastrophe. Und ganz wichtig: Lehrer brauchen Persönlichkeit, denn sie geben einen Teil dieser an tausende von jungen Leuten weiter. Während sich viele in der freien Wirtschaft, die die Lehrer immer als "faule Säcke" darstellen, hinter ihrem Schreibtisch verschanzen...sieht es da bei den Lehrern schon anders aus. Sie haben meistens über 30 Kinder /Jugendliche vor sich, die teilweise total unmotiviert sind. Und diese Leute sollen sie dann dazu bringen etw. zu lernen, sie in einem gewissen Maße erziehen (was von den Eltern immer mehr erwartet wird) und nicht zuletzt Spaß am Lernen und an der Schule vermitteln.
Auch wir "älteren" Schüler merken natürlich (auch wenn es heißt, die heute Jugend sei zu nichts zu gebrauchen), ob ein Lehrer seinen Beruf nur macht, weil er viel Ferien hat oder weil es "seine Berufung" ist!
Ich hatte die letzten Jahre eine Lehrerin, die mich einfach beeindruckt hat. Das ist eine der wenigen, die den Mittelweg zwischen Autoritätsperson und Kumpel gefunden hat. Den finden leider nur die wenigsten. Aber ich muss sagen, ich habe auch Lehrer, bei denen ich mich frage, wie diese durch die Staatsexamen und Lehrproben gerutscht bin.
Für das was viele Lehrer leisten, ist die Bezahlung wohl eher zu wenig.
Ich möchte auch Lehramt studieren - nicht wegen dem Geld oder den Ferien, sondern weil es - ernst genommen - für mich ein Traumberuf ist, aber auch eine große Herausforderung.
Also, denkt vorher mal nach was diese Leute (die, die es ernst nehmen und sich wirklich Gedanken machen) leiste und was sie dafür bekommen.
lg sunshine
07.02.2009 16:01
hallo ich bin noch in der 9ten klasse und möchte auch grundschullehrerin werden ich habe eure nachrichten durchgelesen und habe die 8.000 euro gesehen .
wenn lehrer ehrlich so viel bekommen würde ich ich alle mit einem ferrarie sehen oder ??
wo habt ihr studiert? könnt ihr mir infos geben ? schönen abend an alle!!
14.02.2009 18:04
Zu den Kontrollmechanismen in der Schule:
1) Jeder Lehrer wird bei jeder Stunde seiner Arbeit durch ca. 30 kritische Betrachter (seine Schüler) geprüft. Die meisten dieser Betrachter habe hinter sich zwei weitere Bewerter (seine Eltern), die jederzeit (!) Rechenschaft über die Behandlung und Bewertung ihrer Kinder verlangen können und dies in der Regel auch tun.
Dazu hat jeder Lehrer einen Fachleiter, einen Fachvorgesetzten, welcher sich über den unterrichteten Stoff informieren läßt und ebenfalls alle (!) schriftlichen Leistungsnachweise der Schüler noch einmal nachprüft. Auch der Gesamtverantwortliche, der Schulleiter, verlangt bei Elternbeschwerden, bei schlechten Leistungen, bei schlechten Leistungsschnitten eine Erklärung.
Und dazu gibt es die gegenseitige Kontrolle durch die Fachkonferenzen:
Dazu ein Witz, welcher die Situation vielleicht andeutet:
"Als Gott die Erde schuf und alles ordnete, gabe er jeder Berufsgruppe ihren natürlichen Feind, den Polizisten die Räuber, den Filmstars die Paparazzi usw. Nur der Berufgruppe der Lehrer hat er keinen Feind zugeordnet. Als sich die Lehrer beschwerten und wie die anderen auch natürliche Feinde haben wollten, sagte Gott: Ihr braucht keine, ihr habt doch Eure Kollegen!"
15.02.2009 14:02
Ja ja die armen Lehrer... ich habe selber über 10jahre im Handwerk gearbeitet und studiere jetzt Maschinenbau. Meine Schwester die ein Jahr jünger ist als ich und noch nie was gearbeitet hat und noch nicht mit ihrem Lehramtstudium Realschule Mathematik fertig ist (noch nichteinmal das erste Staatsexamen) geht neben der Uni jetzt ein paar Stunden unterrichten an einer Realschule bei uns in der Gegend. Es können nicht sehr viele Stunden sein die sie hält da ich vor ihr in die Uni fahre und nach ihr wieder komme (hab mal was von 10 Unterrichtsstunden die Woche also 7,5Std/Woche gehört - jetzt kommt wieder des tolle Argument der Lehrer des muß man mal drei nehmen weil Vor- und Nachbereitung - mag sein wenn man es richtig gut machen will. Aber hey!! Man hält die Stunden auch in der parallel Klasse die des gleiche macht... und des Jahr drauf wieder und wieder, kann mich noch sehr gut an die Unterrichte bei mir errinnern und die Lehrer haben selten jede Stunde neu vorbereitet).... abgesehen davon ist das was die im 1.Staatsexamen machen bei uns nach zwei Semestern abgehakt.... soviel zum nieveau des Studiengangs.... Wenn ich jetzt sehe was die für des bisschen was sie macht bekommet, über 1750euro NETTO im Monat muß ich sagen ist des beim besten Willen nicht gerechtfertigt, jeder der im Handwerk schon mal gearbeitet hat weiß das so ein Gehalt die meisten nicht bekommen.... Ich habe neben dem Studium keine Zeit zum arbeiten sondern muß von dem leben was ich mir davor erarbeitet habe... und nach dem Studium werde ich wohl bis 67 arbeiten müssen, hingegen meine Schwester wahrscheinlich mit 48 wegen einen Zucken im kleinen Finger in Pension gehen wird... warum ich nicht auch Lehramt Studiere - ich habe kein Abitur und kann es mir nicht leisten nochmal drei Jahre mehr auf die Schule zu gehen und des nachzuholen, denn mein Meister hat schon ein halbes Vermögen verschlungen..... und da ich schon gearbeite habe und meine Eltern somit nicht mehr Unterhaltspflichtig sind - meiner Schwester hingegen schon die hatte ja noch nie einen richtigen Job (bekommt ja nur 1750euro für einen Teilzeitjob!!!) werde ich wohl weiter machen müssen mit meinen Maschinenbaustudium, ohne BaFög des sie auch noch bekommt aber jetzt nicht mehr so viel wie vorher weil sie ja jetzt einen Nebenjob hat. Soviel zu den Lehrern - Ich persönlich habe keinen Respekt mehr vor ihnen und wenn ich was ändern könnte würde ich mal die Gehälter kürzen!!!
18.02.2009 16:02
@Dummer Student:
Bevor noch mehr so unreflektiertes und affektiv geschriebenes Zeug kommt - fraglich ob das überhaupt ernst gemeint war:
Als erstes würde ich mal das Verhältnis mit der Schwester klären, da es ja nicht sein kann, dass ein ganzer Berufstand für interfamiliäre Konflikte herhalten darf.
Und als zweites würde ich mir mal die Infos bzgl. Gehalt der Lehrer holen. Und da kann ich nur sagen dass kein Lehrer mit 10 Std. die Woche 1750 Netto kriegt und selbst wenn die Schwester keine Steuern zahlt (Studentin usw...) kommt das nicht hin.
Für den unbedarften "Maschinenbaustudenten" (kann ja höchstens FH sein - da ja Uni nicht ohne Abitur geht, und falls es doch geht wunderts nicht, dass es Probleme macht) sei angemerkt dass das es auf der Realschule mittlerweile sehr wenig um Stoffvermittlung und viel mehr um pädagogische Grundlagen (die zuhause nicht mehr geleistet werden ) geht und damit das Gehalt bestimmt auf dieser Ebene nicht leichter verdient wird, nur weil das Klientel nunmal nicht mehr verstehen kann oder will.
Sich mit pubertierenden Jugendlichen abzugeben scheint allgemein hin nicht wirklich als Arbeit verstanden zu werden.
Und schließlich hat den Dummen Studenten bestimmt eine fremde Macht dazu gezwungen ein dummer Schüler zu sein und kein Abi zu machen. Und dass er jetzt kämpfen muss, um seine jahrelang angehäuften Defizite auszugleichen, hat bestimmt auch jemand anderes zu verantworten.
Aber keine Angst - es ist ja geplant das Niveau im Studium abzusenken (vor allem in Mathe) damit man diese Lücken nicht mehr merkt.
Aber letztlich kann er noch immer Quereinsteiger werden und so vom faulen Schüler (ja wer heutzutage mit mittlerer Intelligenz kein Abi schafft ist bis auf Ausnahmen nicht wirklich fleißig gewesen - ich erlebe die entsprechenden jeden Tag) über den Dummen Student zum Lehrer werden, wenn das in seinen Augen so leicht verdientes Geld bringt.
Vielleicht gilt hier aber auch nur: Nomen est Omen.
Oder hat das Hoppelhäschen sich ein Pseudonym zugelegt?
Gruß
Schulmax
18.02.2009 16:47