an 252 pablo: "Bens" schreibt man noch immer mit "z", ..:-) Du kannst zwar so viel Geld verdienen, wie es Deinem Sinne entspricht, aber das Grundlegende zu beherrschen bzw. in Deinem Falle wohl n i c h t, zeigt, dass Du trotz ersehntem Reichtum, immer zu einer der untersten Schicht gehören wirst. Und Geld allein macht nicht glücklich, mein Lieber. Aber w e m sag ich das ?....:-))
08.10.2009 23:21
Ach, ist das hier alles lustig! Und kommt mir sehr bekannt vor...Ich fange aber mal von vorne an:
Als ich mich entschied Lehrerin zu werden (nachdem ich als Jugendliche Leiterin von Sportgruppen und anderen Kindergruppen war), sagte der Herr von der Berufsberatung: "Auf keinen Fall - da bekommen sie keinen Job!" Ich habe trotzdem Lehramt studiert! Zu Beginn des Vorbereitungsdienstes kam das erste Mal die Frage auf das Gehalt. Vorher habe ich darüber überhaupt nicht nachgedacht. Mir ging es immer nur darum mit Kindern zu arbeiten. Wie schon in vielen Beiträgen genannt, gab es 960€, wovon noch die KV abgezogen wurde. Mit dem 2. Staatsexamen in der Tasche hatte ich die Wahl: Volle Stelle, unbefristet, verbeamtet, an der Hauptschule über 60km entfernt ODER 18 Stunden, 1 Jahr befristet, katholische Grundschule fast um die Ecke. Ich entschied mich für die kürzere Strecke. Zum Entsetzen meines Vaters ohne zu wissen, wie viel diese 18 Stunden mir denn bringen würden. Das war mir zunächst auch nicht wichtig. Hauptsache Grundschule und nicht zu viel Zeit auf der Autobahn verbringen.
Die Stelle brachte mir 200€ mehr als im Vorbereitungsdienst, zum Ablauf der Probezeit habe ich aber wegen eines Angebotes vom Staat gekündigt und habe dann zunächst ein halbes Jahr dort als Angestellte gearbeitet. 4 Stunden mehr als in der katholischen Privatschule - das Gehalt blieb in etwa gleich. Zum Schuljahresende die glückliche Nachricht: Ich werde unbefristet übernommen, sprich Beamtin auf Probe. Mit 20 Stunden gab das nach Abzug der KV ca. 1500€. Im darauffolgenden Schuljahr habe ich die Stundenzahl auf die volle Stelle aufgestockt. Dann gab es nach Abzug der KV gut 2000€.
Die Besoldung ändert sich noch ein wenig nach Besoldungsdienstalter (zunächst alle 2 Jahre, dann alle 3 Jahre, irgendwann steigt es nicht mehr) und man kann einen Familienzuschlag bekommen (variiert natürlich nach Anzahl der Kinder).
Ich beschwere mich nie über das Geld. Bin natürlich froh, dass ich mittlerweile Beamtin auf Lebenszeit bin, aber ich verstehe auch die Gegenargumente. Wir haben auch Kollegen, die sich ein schönes Leben machen. Leider sind es immer diese Lehrer, die unserem Ruf schaden. Zwar wäre ich nicht für eine Besoldung nach Leistung, wie soll man das messen? Aber es sollte schon Überprüfungen geben und ggf. sollte dann auch meinem ehem. Französischlehrer gekündigt werden, wenn er während des Unterrichts Tennis spielen geht. Er wurde meines Erachtens nur an eine andere Schule versetzt!
Im Moment genieße ich die Ferien. Das tut schließlich jeder in seinem Urlaub, oder? Allerdings weiß ich auch, dass ich in der zweiten Woche meine 3 Stapel Hefte durcharbeiten und den Unterricht bis Weihnachten strukturieren muss.
Bezüglich der Fortbildungen gibt es bei uns zwar keine Vorgaben, aber es wird schon in der Personalakte nachgesehen, ob man welche belegt hat. Ich weiß nicht, was passieren würde, wenn man keine Fortbildungen besucht. In HH muss man pro Schuljahr eine bestimmte Stundenanzahl an Fortbildungen nachweisen. Das finde ich gut! Bei uns liegen diese Veranstaltungen an jedem möglichen Wochentag, machmal auch am Wochenende. Meine Zusatzqualifikation für Englisch in der Grundschule habe ich vor ein paar Jahren in den Herbstferien erworben (Dauer 1 Woche). In den Sommerferien gab es einen Kurs zum Auffrischen der Sprache in England. Natürlich war das auch ein bisschen Urlaub, aber billig war die Woche auch nicht gerade. In Musik habe ich mich über ein Schuljahr lang jeden Monat einen Nachmittag weitergebildet...In Hamburg gibt es immer in den letzten 2 Wochen der Sommerferien Fortbildungsangebote, die gibt wieder auf das neue Schuljahr einstimmen. Ich arbeite in Schleswig-Holstein, nutze aber wg der Nähe zum Wohnort häufig die HHer Angebote.
Was ich damit sagen will?
Es gibt unterschiedliche Lehrer und verschiedene Systeme in den Bundesländern. Und es gibt Schulleiter, die ihren Job ernst nehmen. Die treten einem schon mal auf die Füße, wenn etwas nicht läuft.
Ich habe viele Freunde, die auch Lehrer sind. Und viele andere, die genau das beklagen, was einige hier tun. Wir hätten zu viel Ferien und arbeiten nur halbtags.
Ich denke nicht, dass wir es schaffen alle davon zu überzeugen, dass wir eben nicht nur einen Halbtagsjob haben. Sicher sind Kunden genauso oder ähnlich nervig wie Kinder oder ihre Eltern. Viele merken es hier ja richtig an. Ich kann nicht vergleichen, wie ein anderer Job ist, da ich nie einen anderen ausgeübt habe. Aber genauso sind einige hier nie als Lehrer im Klassenzimmer gewesen. Die eigene Schulzeit kann da nicht als Vergleich herangezogen werden.
Ich wünsche mir manchmal einfach eine andere Reaktion, wenn ich mich einmal über den Stress in meinem Job beschwere. Denn das macht ja wohl auch jeder! Und dann lache ich auch niemanden aus - egal welchen Job er hat.
Mich wundert manchmal der Ton, der hier herrscht. Gibt es nicht Wichtigeres, als sich hier anzufeinden und zu beleidigen?
Für alle, die sich überlegen Lehrer zu werden: Natürlich verdient man als Lehrer gut, aber das sollte nicht den Ausschlag für die Wahl dieses Berufes geben. Hier muss man alle Faktoren mit einbeziehen!
15.10.2009 13:37
wieviel ein lehrer verdient? nun, ich bin ein solches exemplar und kann es dir sagen:
haupt- und realschule (deutsch/englisch)
vollzeit, verbeamtet
steuerklasse 4
2 kinder
kein kirchenmitglied
netto: 2700,-
davon muss ich 250,- € private krankenversicherung abdrücken, bleiben also 2450,- €.
ich arbeite nicht mehr als 40 stunden in der woche (aber auch nicht weniger), habe 13 wochen ferien, die zu 90% auch wirklich ferien sind.
ich kann den job empfehlen.
17.10.2009 16:10