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Puhh also was da manch einer so über Lehrer schreibt finde ich extrem naiv, wenn nicht auch sehr missgönnend. Ich bewundere engagierte Lehrer weil sie täglich gegen ein Haufen Schüler ankommen müssen, welche zum Teil desinteressiert, unmotiviert und kotzbrocken-like die Klasse betreten! Solche Tage gibt es immer als Schüler. Egal auf welcher Schule, Und ich muss hinzufügen, dass ich eine Schule des zweiten Bildungsweges besuche, was heißt, viele haben schon gearbeitet, sind volljährig, haben Aufnahmeprüfungen bestanden und sind freiwillig da. Also kann man von uns erwarten dass wir uns angemessen benehmen und unsere Sache auch ernst nehmen. Natürlich ist das selbst hier nicht immer so und ich bewundere manch einen Lehrer, der es jeden Tag aufs neue schafft, geduldig und auch verständnisvoll Stoff zu vermitteln, sowie den Unterricht interessant zu gestalten (=intensive und zeitaufwendige Unterrichtsvorbereitung). Ich kann mir gut vorstellen, dass der Job mit Schulpflichtigen Kindern nochmal eine ganze Stufe anstrengender ist (psychisch). Es ist schon eine ziemliche Belastung, andauernd der Vorbildsfunktion nachzugehen. Die Kinder von heute heute machen das Deutschland von morgen aus. Wer trägt die Aufgabe uns auf die Zukunft vorzubereiten, wenn nicht eine Schule? Sicherlich auch Eltern, aber ist es nicht so, dass ein Großteil der Erziehung heute in der Schule stattfinden soll? Nicht selten hört man berufstätige Eltern klagen, dass sie ihren Kindern nicht mehr gerecht werden können. Aus Angst vor dem Jobverlust (was in diesen Zeiten auch verständlich ist) kommen möglicherweise einige Punkte in der Erziehung leider zu kurz, was nun ein Lehrer ausbügeln soll.
Ähm ja.. vielleicht bin ich etwas von Thema abgeschweift... :)
ich meine nur, dass man als Lehrer so einiges mehr zu tun hat, als sich vor eine Klasse zu stellen und zu erzählen. Wenn ich auf meine schulische Laufbahn zurückblicke, gab es sicherlich mehrere Situationen, wo ich (als Lehrer) wohl sicherlich einem Schüler, oder vielleicht auch mir selbst gegenüber, den ein oder anderen blöden Spruch zurückgeworfen, bzw. einen cholerischen Anfall gehabt hätte (und ich bin ein friedlicher Mensch :))
Das sagt mir, diesen Beruf bzw. einfühlsame Pädagogik kann sicherlich nicht jeder ausführen!
Und ach ja... für das lange Studium, sowie für die Verantwortung welche sie tragen, verdienen Lehrer meiner Meinung nach, zumindest am Anfang der Laufbahn sogar zu wenig.
P.s. Gerade ist mir noch eingefallen wie damals eine Lehrerin der Realschule nach München geschickt wurde, was 230 km von ihrem Wohnort entfernt lag, bloß weil dort, wo sie lebte, keine Stelle zu vergeben war. Dafür gabs auch sicherlich keinen großen finanziellen Zuschuss und eine Wahl hat man dann auch nicht wirklich wenn man arbeiten will! Und dass passiert jungen Lehrern anscheinend öfters.
20.10.2009 18:18
Hey Leute,
ich wollte fragen ob es sich lohnt Grundschullehrerin in Hessen zu werden?
Oder doch lieber Lehrerin an einem Gymnasium?
Ich bin mir einfach nicht sicher...sind es denn große unterschiede was das Gehalt angeht???
Was denkt ihr so sind die Schüler "leichter" an der Grundschule oder am Gymnasium??
Dankeschön in Vorraus
20.10.2009 20:23
Sorry Sandy, aber deine Fragen lassen doch recht deutlich auf falsche Gründe bzgl. Berufswahl schließen.
Falls du als einzigen Grund das Geld oder die Schwierigkeit der Schüler siehst, so machst du dir nicht die richtigen Gedanken.
Es würde sich vor allem "lohnen", wenn du dir Gedanken darüber machst, was man in dem jeweiligen Bereich können muss.
Das sind nämlich grundverschiedene Dinge.
Grundschüler brauchen andere Lehrer als Gymnasiasten und sind auch auf andere Art schwierig oder leicht (wie auch immer).
Guck dich mal in ner Grundschule um und vergleich mit dem Gymnasium.
So ein Universalgenie ist kaum einer, dass er auf beide Schularten passt.
Und am Schluß kannst dann auf die Idee kommen dass Grundschullehrer A12 und Gymnasiallehrer A13 mit Tendenz zu A14 sind. Dafür studieren sie auch länger.
Das kannst dann gegenrechnen, ob sich das lohnt.
21.10.2009 19:57
@ Schulmax
Was bedeutet denn "Tendenz zu A14"? Diese Gehaltsgruppe ist doch eine aussterbende Art. Fachobmänner/ -frauen werden zumindest in Nds nur noch höchst selten auf A14 befördert. Die Regel wird bald sein, dass man mit A13 in den Ruhestand geht. Das kommt immer öfter vor.
Übrigens kann man auch als Grundschullehrer A13 und sogar A14 verdienen (je nach Schulgröße) - man muss nur Schulleiter werden. Und dies ist heutzutage gar nicht mehr so schwierig, da es aufgrund der "eigenverantwortlichen Schule" kaum Bewerbungen für solche Positionen gibt...
28.10.2009 18:16
Hallo,
ich studiere LA Grundschule und fange mein Referendariat, wenn alles gut geht, nächstes Jahr im Sommer an.
Ich weiß nicht recht, was hier manche Leute schreiben.
1. Das Studium dauert nicht sechs Jahre. Das Studium bis zum 1. Staatsexamen dauerte bei mir noch 7 Semester (also 3,5 Jahre), es kann sein, dass es sich durch die Umstellung auch Bachelor-/Masterstudiengänge etwas verlängert hat.
2. Im Referendariat (was dann nochmal zwischen 1,5 und 2 Jahren dauert, kommt auf das Bundesland an- ab August 2011 soll es verkürzt werden) verdient man ca. 960 Euro, was hier auch einige angedeutet haben.
3. Danach sind es etwa 2000 Euro Netto bei verheirateten Lehrer/innen. (Zu Beginn ihres Lehrerlebens)
4. Wer sich Gedanken macht, ob er Grundschule oder Gymnasium machen soll und dabei an das Geld denkt, hat den gesamten Lehrerberuf verfehlt, finde ich. Es darf hier nicht um das Geld, sondern um persönliche Fähigkeiten gehen. Wenn man reich werden will, dann sollte man an die Uni gehen und Professor werden, da ist es egal, ob man didaktisch was drauf hat. ;)
Auf jeden Fall bin ich schockiert, was hier manche Leute schreiben. Da kann man froh sein, dass erstmal das Abitur Grundvoraussetzung ist, um Lehrer zu werden.
Das Gehalt ist sicher wichtig, aber die Entscheidung sollte man definitiv auch von dem eigenen Charakter und den Fähigkeiten abhängig machen. Ein Gymnasiallehrer hat ganz andere Aufgaben als ein Grundschullehrer und ich finde, dass Gehalt sollte bei der Wahl zwischen den Schwerpunkten des Studienganges gar keine Rolle spielen!
Über die abfälligen Bemerkungen hier will ich mich nicht äußern. Der Beruf wird unterschätzt und unterbewertet. Lehrer legen die Grundsteine im Leben jedes Menschen und sollten daher für ihre Arbeit mindestens die gleiche Anerkennung bekommen, wie andere Leute auch.
28.10.2009 19:49
@Schulmeister:
Hab schon gehört, dass mittlerweile nicht mehr jeder A14 wird. Insofern ist das mit der "Tendenz" natürlich nur eine Möglichkeit.
Allerdings ists anscheinend in unserem Bundesland noch immer so, dass man es noch für Dinge wie zB. Fachbereichsleiter oder ähnliches werden kann, die bei uns (RS) einfach gemacht werden müssen, ohne dass man zusätzlich was dafür kriegt (meistens nicht mal Ermäßigungsstunden und wenn doch dann nicht erwähnenswert).
Sinnigerweise erwischts bei diesen Jobs bei uns oftmals die mit vollem Deputat, wovon es mittlerweile recht wenige gibt.
Da hast dann zum vollen Programm noch das "Ehrenamt".
Grad halbes Deputat ist bei Frauen sehr beliebt und möglicherweise ist unter anderem deshalb auch der Anteil der Frauen im RS Bereich mittlerweile bei 70%.
Grundschule ist ja noch krasser.
Was die Aufstiegschancen in Grundschule oder HS, RS anbelangt, so ist das halt ein ganz anderer Beruf, den man dann als Rektor hat.
Wer den Lehrerberuf aus Berufung macht, nimmt normalerweise keine Funktionsstelle an, da er dann Verwaltungsbeamter wird, was man nicht studiert hat und ganz andere Fähigkeiten erfordert.
Provokant könnte man sagen, dass oftmals die aufsteigen, die nicht mehr unterrichten wollen (warum auch immer) oder nie wollten bzw. geil aufs Geld sind.
Die Folgen kennen wir ja beide...
29.10.2009 19:09
Bin sehr gerne und schon sehr lange Lehrer, seit 1997. Dass der Beruf alleine glücklich macht stimmt aber irgendwann nicht mehr, nämlich genau dann, wenn die Entlohnung im Vergleich zum Aufwand nicht mehr adäquat ist. Ging mir so als Realschullehrer mit Gymnasialausbildung.
Hab mit BAT3 angefangen und bin dann nach 2 Jahren auf A12 "befördert" worden. Ich habe sehr gerne an der Realschule gearbeitet, nach zehn Jahren und etlichen Beförderungsbewerbungen bin ich aber dann doch in die Sekundarstufe II gewechselt - der Kohle wegen. Und mit A13Z gehts einem bedeutend besser, ohne dass der Idealismus leidet, ganz im Gegenteil. Also, liebe Fraktion derer, die das Lehramt anstreben, überlegt euch gut, ob ein A12er-Leben an der Grundschule auf Dauer erfüllt. Wenn ja, dann nur zu.
29.10.2009 20:59
@Moeter:
Deine Historie an Bezahlung ist etwas seltsam.
Normalerweise kriegen Realschullehrer A13. Hängt vielleicht vom Bundesland ab, dass du nur A12 gekriegt hast.
Keine Frage, dass man mit A13Z nicht unzufriedener ist als vorher ("Mann bin ich unglücklich - ich krieg jetzt mehr Geld").
Einen Umkehrschluss würde ich aber nicht draus machen.
Wer auf das Grundschullehramt passt, wird mit nem A13er Job (Realschule/Gymnasium) eher unglücklich sein, wenn/da er dort dann nicht hin passt.
Der Lehrerjob ist nichts zum reich werden, egal ob A12 oder A13. Die passende Wahl dürfte für die Zufriedenheit aber entscheidend sein. Aber nicht wegen dem Geld.
Dazu gibts auch ein paar nette Studien, die klar erkennen lassen, dass ab einer bestimmten Menge an verfügbarem Geld die Zufriedenheit nicht mehr nennenswert steigt.
29.10.2009 22:14
Oberstudienrat, 52, verheiratet, zwei Kinder: 3900 Netto
01.11.2009 13:46
Oberstudienrat, 50, verbeamtet, 50, zwei Kinder, Gymnasium, ebenfalls 3900 Netto.
@Haupt-/Realschullehrer. 13 Wochen Ferien, von denen 90% tatsächlich Ferien sind? Wo gibt es denn sowas? Ich unterrichte Englisch und Französisch, die arbeitet variiert natürlich ein wenig, wenn man einen LK hat, dennoch gehen ein Großteil meiner Ferien IMMER mit korregieren und unterrichtsplanen drauf. Da ich noch im Lehrerrat sitze, ist meine Freizeit (die sowieso schon sehr gering ist unter der WSoche) gleich Null. Es tut einem weh, dass solche Schmarotzer den Lehrerberuf in den Dreck ziehen.
01.11.2009 14:01